11 Tipps.

1. Zuerst das ALLERwichtigste. Wie geht es ihnen ?

So, und jetzt nochmal. Wie geht es Ihnen wirklich ?

Als Mama/Papa ist es erstmal wichtig sich über die eigenen Befindlichkeiten in der Krise bewusst zu sein. Kinder sind sehr gut darin, Stimmungen und Atmosphären zu spüren. Manche Kinder riechen förmlich, wenn es Mama und Papa nicht gut geht. Also wie geht es Ihnen ? Aber wirklich. Nehmen Sie sich kurz Zeit und denken Sie über die Fragen nach. Wenn Sie dazu noch ein paarmal bewusst atmen und sich ganz wahrnehmen, wäre das richtig klasse.

Bitte nehmen Sie Kontakt mit einer professionelle Hilfe auf, falls es Ihnen psychisch schlecht geht.

Medical Park Chiemseeblick hat eine COVID-19-Hotline für seelische Probleme in der Corona Krisenzeit eingerichtet 0 80 51 96 15–2000Telefonseelsorge : 08001110111 und 0800/1110222 oder 116 123 Dringende Psychotherapieplatz Vermittlung 116 117

Eltern sind stets der sichere Hafen für ihre Kinder.

Kinder senden permanent indirekte Botschaften an ihre Eltern aus, wie : sei größer, stärker als ich und tröste mich bitte, wenn ich es benötige. Wenn der Radius der Kinder eingeschränkt ist, wird die Homebase wichtiger denn je.

Mh,“ aber ich fühle mich im Moment alles andere als stark und kompetent in der Erziehung meiner Kinder „, denken so manche Eltern.

Achten sie als Mama/Papa darauf, dass ihre Batterie nicht leer wird. Nicht nur Ihr handy muss regelmäßig aufgeladen werden. Sie verbrauchen im Moment sehr viel Energie als Eltern.

Wie und wo können sie sich im Moment wieder auftanken ? Können Sie sich dazu die Möglichkeiten in diesem eng gesteckten Rahmen in der Pandemie Zeit schaffen ? Was tut ihnen gut ? Für den einen Vater ist es der Spaziergäng im Freien, der ihm hilft. Für die andere Mutter ist es ein längeres Telefonat mit ihrer Freundin. Achten Sie extrem auf ihre Selbstfürsorge.

2. Die Qualität unserer Paarbeziehung zeigt sich im Alltag.

In der jetzigen Situation haben wir wenig Ablenkung durch äußere Reize und können nicht fliehen. Wir sind gezwungener Maßen auf uns selbst zurück geworfen. Mehr mit uns selbst und mit unseren Partnern. Alle Rollen, die wir sonst im Leben haben, spielen sich jetzt am gleichen Ort im eigenen Zuhause ab. Wir können uns nur als ganze Persönlichkeit dem anderen zeigen. Anteile, die wir eventuell eher versteckt haben, oder in anderen Bezügen lebten, offenbaren sich unmittelbar. Wir stehen unseren Partner*innen mehr oder weniger seelisch nackt gegenüber. Das kann starke Ängste und Irritationen auslösen.

Wie können wir eine gesunde Beziehung weiter führen ? Sprechen sie offen und ehrlich mit ihrer/m Partner*in. Teilen sie ihre Wünsche und Bedürfnisse mit. Nehmen Sie sich Zeit dafür. Je weniger Spannungen sie auf der Paarebene haben, desto besser ist ihre Qualität auf der Elternebene.

Alleinerziehenden wird in der Corona Krise viel abverlangt. Ich ziehe den Hut vor jeder alleinerziehenden Mutter/Vater. Setzen Sie unbedingt Prioritäten und achten sie extrem darauf, dass sie sich täglich wenigstens ein Bedürfnis erfüllen können. Für eine Mutter kann dies z:B. sein, sich abends , wenn die Kinder im Bett sind, ganz bewusst noch eine „ICH“-Stunde zu gestalten, und die nur etwas tut, was ihrem Bedürfnis entspricht,(in dem Rahmen der zur Verfügung steht) …….. bevor sie dann selbst völlig erschöpft in’s Bett fällt.

Falls Sie merken, Sie sind nicht mehr im Stande sich, oder Ihre Kinder zu versorgen, oder es Ihnen schlecht geht……Suchen Sie Professionelle Hilfen.

Telefonseelsorge : 08001110111 und 0800/1110222 und 116 123 Dringende Psychotherapieplatz Vermittlung 116 117

3. Sprechen Sie mit ihren Kindern über das Thema Corona

Je nach Alter haben Kinder Zugänge zu den sozialen Medien und hören so einiges. Bieten sie Gesprächsbereitschaft an und klären alle Fragen altersgerecht. Einem Grundschulkind kann man z.B. erklären, was ein Virus ist, wie die Ansteckungswege sind, und wie man sich davor schützen kann. Dem Kind zu erklären, dass es in Deutschland viele gute Ärzt*innen gibt und wir über ein gutes Gesundheitssystem verfügen, vermittelt Sicherheit. Achten auf fake news und exzessiven Nachrichtenkonsum. Kinder haben auch ein anderes Zeitgefühl, und brauchen altersgerechte Erklärungen über die Länge der Ausgangsbeschränkungen. Die Botschaft, dass man sich vor dem Corona Virus schützen kann ist für Kinder wichtig. Sie können etwas tun. Für sich und die Allgemeinheit. Warum nicht mal lustige Sprüche zum Händewaschen ausdenken, oder alle positiven Eigenschaften suchen lassen, die man am anderen schätzt…oder 10 Vokabeln in Englisch aufsagen, oder einen Witz erzählen…

4. Eine feste Tagesstruktur etablieren : Struktur gibt Stabilität

Etablieren Sie eine Tagesstruktur für ihre Kinder. Vereinbaren sie eine gleichbleibende Aufwach-u.Schlafenszeit von Mo-Fr  für ihre Kinder. Teilen Sie den Tag in eine Lernzeit, Spaßzeit, Medienzeit, Spielzeit und Bewegung an der frischen Luft. Wochenende ist Wochenende und soll eine Ausnahme bleiben.

Homeschooling

Bitte seien Sie keine „Oberleher*rin. Kinder können sich i.d.R. nicht länger als 10 Min mit ihrer Gesamtaufmerksamkeit konzentriert. Ein 12 jähriger etwa 25 Minuten. Die Konzentrationsfähigkeit hängt von vielen Faktoren ab. Schaffen sie einen ruhigen aufgeräumten Arbeitsplatz für ihr Kind, der wenig visuelle Ablenkung bietet. Planen sie genug Pausen ein.

Spaßzeit

Ist extrem wichtig für Kinder. Wie und wo, kann die im Moment in Ihrer Familie gelebt werden ? Kinder müssen toben, lachen und ‚verrückte‘ Dinge machen. Diese sog. Quatsch Zeiten, in denen sie ausgelassen sein können sind gerade jetzt sehr wichtig.

Medienzeit 

Klare Regeln mit den Kindern vereinbaren. Vielleicht auch die Push Benachrichtigungen ausschalten. Kinder müssen lernen mit den neuen Medien gut umzugehen. 

Essenszeiten

Regelmäßige Essenszeiten gestalten. Kinder mit bei der Vor-Zubereitung mit einbinden.

z.B. ist das Schälen einer Karotte eine wunderbare Übung für die Feinmotorik und die Konzentration.

Sportzeit (Bewegung !)

Kinder sind Bewegungskünstler*innen. Auf kleinstem Raum können sie turnen und haben kreative Sportideen. Die Eltern setzen den Rahmen und achten auf die Grenzen. Der Bewegungsdrang kann positiv in z.B. einer Familienlaufgruppe umgesetzt werden. So manches Wohnzimmer wurde schon in Parcours umgewandelt. Kinder benötigen ‚Auslauf‘. Mindestens einmal am Tag mit den Kinder nach draußen gehen.

Tätigkeitszeiten 

Wo und wie kann mein Kind Verantwortung im Haushalt übernehmen. Soziales Lernen findet in der Familie statt. Wie teilen wir die anfallenden Arbeiten altersgerecht auf ? Kinder lernen im kleinsten sozialen Gefüge, in den Familien, Verantwortung für die Gemeinschaft zu übernehmen.

Abendrituale mit Kindern etablieren

Welches Abendritual ist im Moment passend für uns als Familie und für unsere Kinder ?Abends sind die Kinder am bedürftigsten und suchen die Nähe zu uns Eltern. Das ist manchmal oft schwierig, da wir selbst meist ‚fertig‘ sind. Bevor die Kinder in den Schlaf fallen (u. wir dann vielleicht mit) teilen Sie uns noch gerne tiefere Gefühle mit und wollen Bindung zu uns, bevor sie sich alleine in’s Land der Träume verabschieden.


5. Ernährungsphysiologisch gut Essen und Trinken

Die Seele isst mit. Frische Sachen auf die Teller !

6. Beide Eltern zuhause-gemeinsam am roten Faden ziehen-Vermeiden Sie zu viel Schimpfen

Sprechen sie sich in der Kinderbetreuung ab, falls möglich.

Vermindern sie das Schimpfen den Kinder auf ein Minimum. Es bringt im Ziel wenig und schwächt nur das Selbstbewusstsein ihres Kindes. Untersuchungen ergaben eine 1 zu 4 Formel. Einmal schimpfen sollte 4 x loben nach sich ziehen.

Kinder dürfen niemals geschlagen werden Falls sie einen Impuls: spuren, ihrem Kind körperlich weh zu tun. Verlassen sie unmittelbar den Raum, Um mit so einer Situation umzugehen folgender Tipp: Atmen sie stampfen sie auf den Boden. , Zählen sie !0 Dinge innerlich die sie gerade in ihrer Umgebung wahr nehmen,oder langsam von 10 bis 0 zählen. Holen sie sich professionelle Hilfe, fall sie öfters diesen Impuls spüren.

7. Soziales Miteinander fördern, ohne körperliche Kontakte zu anderen

Freunde und auch Großeltern sind für Kinder richtig wichtig. Je nach Alter der Kinder sind sie wichtige Bezugspersonen. Überlegen Sie sich, welche Möglichkeiten es gibt Kontakt zu anderen Menschen zu halten ? Messenger, Facetimen, Videokonferenz, KinderTelco, Telefon, lustige Briefe schreiben , Päckchen verschicken?

8. Gefühle dürfen sich zeigen

Alle Gefühle sind erlaubt. Die sogenannten negative Gefühle, wie Angst, Traurigkeit, Wut, Ekel (Virus ) …. dürfen ausgedrückt werden. Sprechen Sie mit ihren Kindern darüber. Gefühle kann man auch spielen, malen ….Man darf aber nicht in seiner Wut Dinge beschädigen oder Menschen verletzen.

9. Geschwister haben sich zum Fressen gern

Wie schön, wenn jetzt ein Bruder oder eine Schwester zu Hause vorhanden sind. Kann man doch zusammen Lego bauen oder sich ein Rollenspiel ausdenken. Streiten bleibt aber nicht aus. Kinder besitzen noch wenig Handwerkszeug mit Konflikten umzugehen. Für Eltern ist es oft schwer zu entscheiden, wann und wie sie eingreifen sollen. Um eine soziale Kompetenz zu erlangen ist es auch wichtig, dass Eltern nicht polarisieren. u.A. beim Streit die Kinder nicht in „böse und gut“ einteilen. Bsp:: Ben ist wütend und schreit. Lina weint und läuft zum Papa : „Immer ist Ben böse zu mir:“ Lina hat ihm vorher beim Legobauen gestört und trotz Bitte von Ben nicht aufgehört. Wir nehmen als Eltern die Konflikte selektiv wahr und nur ausschnitthaft. Kinder benötigen gute Handlungsmuster um Konfliktfähigkeit lernen zu können.

Am besten man lässt sie sich von den Kindern (Altersabhängig) nochmal erklären und sucht dann gemeinsam nach Lösungen. z..B.: Könnte der Vater fragen “Ben hättest Du denn gerne für Dich alleine gespielt ? Wo könnte den ein geschützter Platz für Dich sein, damit Deine kl. Schwester dich nicht stört. Gibt es Dinge, die ihr zusammen gerne spielt. Lina wie möchtest Du spielen….“

Ein regelmäßiger Familienrat, in dem alle Familien Mitglieder ihre Bedürfnisse und Wünsche äußern können kann sehr wertvoll sein.

10. Nähe-Distanz in der Familie

Familie als kleinstes soziale Gefüge in unserer Gesellschaft.

Wo viel Nähe stattfindet, wie jetzt besonders in den Familien muss auch Distanz gelebt werden können. Auch ihr Kind braucht individuelle Räume. Eltern sowieso. Überlegen Sie, wie jeder mal für sich sein kann. Auch aus Langeweile entstehen oft gute Ideen. „ICH“ Zeiten einplanen.


11. Die Corona Pandemie wird irgendwann ein Ende haben-was sollen unsere Kinder gelernt haben ? Wie wollen wir als Familie daraus hervorgehen ?

Die Pandemie wird irgendwann vorbei sein, wie soll sie Ihren Kindern im Gedächtnis bleiben ? Ihre Kinder werden im Gedächtnis behalten, nicht unbedingt, was Sie gesagt haben, sondern wie sie sich gefühlt haben.

Welche Werte sind uns wichtig ?-Sich selbst und Familienmitglieder besser kennenlernen-Gemeinsam eine Krisenzeit zu durchstehen macht stark-Einzelne Kompetenzen im Familienteam sehen-Diversity leben und nutzen in der Familie-Grenzen stecken, einhalten und anpassen-Humor leben-der Krisenzeit einen Inhalt/Sinn geben-Eigene Stärken und Schwächen wahrnehmen-GUT FÜR SICH SORGEN LERNEN……..FÜR SICH SELBST UND ALS FAMILIE